Die Frage nach dem attraktivsten Fußball lässt sich schwierig beantworten und ist von den individuellen Vorlieben des jeweiligen Fans abhängig.

Spanien

Die Spanier konnten das Spiel zwischen 2008 und 2012 wie keine andere Nation mit dem sogenannten Tiki-Taka dominieren. Dieses besticht durch sauberes und schnelles Kurzpass-Spiel und ist darauf ausgelegt den Gegner mit viel Ballbesitz in die Defensive zu drängen. Dieser Stil fordert vom Team jedoch auch starke technische Fähigkeiten, ein gutes taktisches Verständnis und auch viel Geduld. Viele Leute schätzen diese Zelebrierung des Fußballs, in der jede Aktion überlegt stattfindet und jeder Spieler gut mit dem Ball umgehen kann. Andererseits wurde der Stil in den letzten Jahren häufig durch schnelles direktes Konterspiel überlistet. Manchen Fans missfällt der Tiki-Taka, da sich ein Großteil des Spiels im Mittelfeld abspielt und nur wenig in den Strafräumen passiert. Die Spanische Liga ist noch immer bekannt für ihre spielerische Kunst, wobei die Teams völlig unterschiedlichen Philosophien nachgehen. Während der FC Barcelona noch immer ein feines Kurzpassspiel pflegt, setzen Real und Atletico Madrid eher auf schnelle Konter.

Frankreich

Die Franzosen haben ein gewaltiges Aufgebot an talentierten Spielern, die vor allem durch Technik und Geschwindigkeit glänzen. Oftmals wird das Nationalteam dafür kritisiert, dass es trotz des überlegenen Spielermaterials eher passiv agiert. Dafür kann dank der schnellen Spielern in Gegenzügen so richtig die Post abgehen. Wer schnellen Konterfußball liebt, der wird den Stil also als attraktiv wahrnehmen, wenngleich viele Leute anderer Meinung sind. Die Französische Liga ist dagegen weniger attraktiv, zumal sich die Spitzenmanschaft PSG kaum mit nennenswerter Konkurrenz messen muss. Nichtsdestotrotz kann man in dieser Liga immer wieder starke Talente auf ihren Werdegang beobachten.

Brasilien

Ähnlich wie Spanien steht Brasilien für einen technisch sauberen Fußball. Hierbei wird jedoch weniger auf taktische Feinheiten und das Vermeiden von Fehlern geachtet. Der Fußball wird geprägt durch Individualisten, die förmlich mit dem Ball zaubern können. Ein Beispiel hierfür ist Ronaldinho. Dies ist für den Zuschauer durchaus attraktiv, da die Spiele in der Regel viele Tore versprechen. Oftmals fällt dem angeborenen brasilianischen Offensivdrang, den auch die Abwehrspieler in sich tragen, die Verteidigung zum Opfer. Die Liga kann zwar im technischen Bereich vorne mithalten, liegt aber im physischen und taktischen Bereich hinter den Top-Ligen in Europa zurück.

Deutschland

Jahrelang hat der Deutsche Fußball vor allem durch Kampf und Härte überzeugt. Mittlerweile sind die Spieler aber auch technisch stark geschult. Dadurch bildet der Fußball hier einen Mix aus Technik, Taktik und Leidenschaft. Zwar sind Individualisten noch immer eher selten, jedoch besticht die Nation durch ein gutes Zusammenspiel und Abgeklärtheit. Ähnlich lässt sich auch der Fußball in der Bundesliga beschreiben. Während der FC Bayern oder Leverkusen auf einen dominanten Stil und Pressing setzen, zeichnet sich Leipzig mehr durch schnelle Gegenzüge aus. In Deutschland sind sämtliche Spielphilosophien zu sehen, die zum Teil auch miteinander kombiniert werden.

Schweiz

Vergleicht man die großen Nationen beispielsweise mit der Schweiz, so ist das Spielniveau natürlich ein anderes. Die Nationalmannschaft kann sich in der Regel recht gut mit den großen Nationen mithalten. Dies liegt an einem geschlossenen und taktisch gut eingestellten Team, das sich in der Rolle des Außenseiters wohlfühlt. Zwar gibt es weniger hochveranlagte Spieler, so sind es trotzdem Einzelne, wie beispielsweise Xherdan Shaqiri, die ein Spiel alleine entscheiden können. Da auch die anderen Spieler die technischen Grundlagen ordentlich beherrschen, lässt sich das Spiel durchaus sehen. Größer ist der Unterschied auf Liga-Ebene. Zwar gibt es hier immer wieder gute Talente zu bestaunen, die jedoch meist recht bald nach Deutschland, Frankreich oder Italien wechseln. Daher ist die Attraktivität dieser Liga sicher beschränkt. Hier gibt es mehr News zum Schweizer Fußball.