Wie ein Fußballtor aussieht? Na klar: zwei Pfosten, darüber eine Latte und drumherum ein Netz. So selbstverständlich uns das heute erscheint, war es lange nicht!
Im ersten schriftlich verfassten Regelwerk der Fußballgeschichte, den „Cambridge rules“ aus dem Jahr 1848, war jedenfalls von einem Tornetz keine Rede – und es war damals auch nicht üblich. In der Frühzeit des Fußballs bestand das Tor lediglich aus zwei Pfosten in beliebiger Höhe, die in beliebigem Abstand zueinander aufgestellt wurden. Erst 1863 definierte die neu gegründete Football Association (FA) in London die Torgröße: 8 Yards bzw. 7,32 m sollten die Pfosten voneinander entfernt sein. Die Höhe wurde entweder mit einem gespannten Seil markiert – oder auch gar nicht. Dann galten auch sehr hohe Schüsse als Tor!
1882 schließlich wurde die Querlatte als notwendiges Element eines Fußballtors festgelegt, und zwar in einer Höhe von 8 Fuß, das entspricht 2,44 m. Nun gab es zwischen Spielern, Schiedsrichter, Trainern und Zuschauern häufiger erhebliche Diskussionen, ob ein Ball über die Latte geflogen oder daruntergeblieben war. Um dieses Problem zu lösen, erfand der 31-jährige Ingenieur John Alexander Brody das Tornetz. 1891 wurde in Nottingham (England) erstmals mit Tornetz gespielt. Brodys Idee bewährte sich und setzte sich durch: Es war nun viel einfacher zu entscheiden, ob ein Ball im Tor gelandet war oder nicht.
Tornetze sind noch immer nicht obligatorisch!
Die Fußball-Regeln schreiben Tornetze trotzdem nicht als obligatorisch vor. Die meisten Wettbewerbsausschreibungen setzen allerdings Netze verpflichtend voraus. Dennoch ist ein fehlendes oder beschädigtes Tornetz kein Grund für einen Spielabbruch. Schäden an Netzen, z. B. Löcher, lassen sich oft provisorisch beheben, beispielsweise mit Hilfe von Kabelbindern. Der Schiedsrichter vermerkt den Mangel im Spielbericht, aber sofern keine Verletzungsgefahr besteht, wird weitergespielt.
Verletzungssichere Torbespannung
Da von den Toren bei unsachgemäßer Montage Verletzungsgefahr ausgehen kann, kontrolliert sie das Schiedsrichterteam vor Anpfiff. Wichtig ist, dass zwischen Tor und Tornetz keine Lücken vorhanden sind. Wenn die Netze am Boden befestigt sind, darf von den Befestigungen keinerlei Gefahr für die Spieler ausgehen. Karabinerhaken und Stahlnägel sind verboten, sie führten in der Vergangenheit zu teils schlimmen Verletzungen.
Varianten der Netzbespannung
Das Netz ist an beiden Pfosten und an der Querlatte befestigt. In den unteren Spielklassen sind Fußballtore mit Bügeln üblich, bei denen das Tornetz hinter der Torlinie an den Bügeln aufgehängt ist. In der Fußball-Bundesliga dagegen wird mit „freier Netzaufhängung“ gespielt. Dabei ist das Netz an zwei Stahlstangen befestigt, die sich knapp hinter dem Fußballtor befinden.
Worauf ist beim Kauf zu achten?
Wenn Sie ein Tornetz kaufen möchten, sollten Sie neben der Größe auch das Material beachten. Polypropylen hat sich vor allem für den Außenbereich bewährt, weil es besonders langlebig ist. Für den Innenbereich kommen auch Tornetze aus Nylon oder Polyester in Frage.
Eine wichtige Rolle spielt die Größe der Maschen. Engmaschige Fußballnetze haben nicht nur den Vorteil der längeren Lebensdauer: Selbst wenn eine Masche kaputt geht, kann das Netz weiter benutzt werden, ohne dass ein Fußball durchpasst. Gerade für Kinder sind engmaschige Netze zudem sicherer, weil sie nicht mit dem Fuß in den Maschen hängenbleiben oder auf die Idee kommen können, das Fußballtor zum Klettergerüst umzufunktionieren.
Geknotete Maschen sind belastbarer als ungeknotete Netze. Und sollte doch einmal ein Schaden entstehen, sind geknotete Netze außerdem leichter zu reparieren.